Karl Julius Kell, als erster Sohn der Pfarrers Magister Karl Ludwig Kell im Jahre 1813 in Pappendorf geboren, wurde gerade einmal 36 Jahre alt.
Stirbt ein Mensch in so jungen Jahren und erscheint nur wenige Monate später ein Buch mit dem Titel: "Julius Kell, eine Lebensskizze" muss es sich schon um eine außerordentlich bemerkenswerte Persönlichkeit gehandelt haben.
Es war Richard Witzsch, der vieles aus der Geschichte dem Vergessen entriss. In seinem Büchlein "Die Dörfer an der Striegis" widmete er Julius Kell einen Artikel. Er schrieb:
"1850 war kein sächsisches Lehrerhaus ohne Kells Bild denkbar."
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Die Zeiten haben sich geändert, die alten Bilder sind verschwunden.
Ein einziges, es ist anzunehmen, dass es ehemals in einer Pappendorfer Schulstube hing, befindet sich im Archiv des Heimatvereins Striegistal e. V.
Witzsch schrieb weiter: "Als Landtagsabgeordneter forderte er für Sachsen die Staatsschule, die Trennung von Kirche und Schule, die Schulgeldfreiheit und den Ausschluss des konfessionellen Religionsunterrichts"
Lesen wir weiter: "Julius Kell, ein Sohn unserer Heimat, ein Vorkämpfer für unsere Zeit. ... So werden oft größte Ideen in kleinsten Orten geboren. Oder soll der Gedanke: die Masse des Volkes durch Bildung zu heben, die Schule zu diesem Zwecke aus der Bevormundung zu lösen, das Kind auch des Aermsten zur besten Erziehung berechtigt anzuerkennen - kein großer oder größter sein! ... das sind Ideen, im kleinen Pappendorf geboren."
In seinem Buch "Ein Lehrerleben" beklagte Julius Kell die Besoldung der Lehrer. Und in seinem "Die Not der Armen" forderte er z. B. Vorschuleinrichtungen für alle bedürftigen Kinder.
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Um sein Vermächtnis zu erfüllen ist auch heute noch sehr viel zu tun!
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